WHEREAMiNOW – Istanbul’da (4)

Freiheit ist eine Girlande aus Thermopapier

İyi günler dilerim, Boğaz. Ich fahre mit den Fähren von Karaköy nach Ortaköy, mit einem Buch in der Hand, ich lese, aber eigentlich lese ich nicht, sondern denke darüber nach, warum ich nicht das tue, was ich eigentlich hier tun wollte, über einen bestimmten Ort zu schreiben, und dieser Ort heißt Zwischen. Mit Leuten wollte ich auf den Fähren zu sprechen, weil die Fähren besondere Orte des Zwischen sind, flüchtige Orte, aber dennoch keine Nicht-Orte, denn mit jeder Fähre und mit jeder Fährfahrt sind Gefühle verbunden, Gedanken und Erinnerungen, so wie der Bosporus eine Verbindung zwischen zwei Orten, ja zwischen zwei Kontinenten ist, aber andererseits auch ermöglicht, sich von diesen Verbindungen zu lösen, immer wieder aufs Neue.

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WHEREAMiNOW? – Istanbul’da (3)

Cep telefonu – die Erfindung des Handys in der Türkei

Günaydin, Istanbul. Der Laden in der Anabala Pasaji ist geschlossen, und jedes Mal, wenn ich vorbeigehe, schaue ich sehnsüchtig hinein, und das geht seit Tagen schon. Heute endlich sehe ich Licht, und in einem der Fenster sitzt eine Frau mit einem sympathischen Gesicht und ich winke ihr und sie kommt zur Tür, çanta telefonu(1), sage ich, ich habe mir das natürlich vorher überlegt, auch wie viel ich bezahlen würde, und sie sagt, leider leider, und jetzt wo ich das schreibe, weiß ich gar nicht, was sie gesagt hat, bestimmt nicht unfortunately unfortunately, sondern vielleicht maalesef (2), und auf Englisch erklärt sie mir, dass die Tasche mit dem Telefon nicht verkäuflich sei. Es ist nämlich ihre eigene.

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