Vor der Grenze, hinter der Grenze

Lesungen und Gespräche mit Anja Liedtke und Ulrike Anna Bleier

Anja Liedtke (Bochum) und Ulrike Anna Bleier (Köln) waren im Februar und April 2019 Stipendiatinnen des Goethe-Instituts Prag und des Tschechischen Literaturzentrums im Kloster Broumov an der tschechisch-polnischen Grenze.

Über ihre Erfahrungen dort tauschten sie sich zunächst auf Facebook aus. Nun bringen sie ihre in Tschechien entstandenen Texten zurück zu Rhein und Ruhr.

  • 11. September 2020: Oberhausen, Literaturhaus
  • 25. April 2020: Essen, Stadtteilfest (ausgefallen)
  • 9. Januar 2020: Bochum, Buchhandlung Mirhoff& Fischer
  • 28. November 2019: Köln, Bücherwelt Venloer Straße

Wie wirkt ein fremder Spracheinfluss auf das eigene Schreiben ein?

Die Residenz im Literaturhaus Kloster Broumov war als Wohngemeinschaft je einer deutschen und je einer tschechischen Autorin, Übersetzerin oder Illustratorin konzipiert. Die in Broumov entstandenen Texte zum Residenzthema „Vor der Grenze, hinter der Grenze“ und ihre aktuellen Projekte stellen Bleier und Liedtke nun auch an Rhein und Ruhr vor. Im Rahmen eines moderierten Gesprächs tauschen sie sich über Erfahrungen aus, die sie während des Aufenthalts in der Kleinstadt Broumov mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, ihren WG-Mitbewohnerinnen, der Sprache und der historischen Umgebung gemacht haben.

Wie gehen die Stipendiatinnen mit dem Eindruck der Fremdheit, mit Einsamkeitsgefühlen oder Schreibblockaden um?

Wie gehen die Stipendiatinnen mit dem Eindruck der Fremdheit, mit Einsamkeitsgefühlen oder Schreibblockaden um? Wie wirkt ein fremder Spracheinfluss auf das eigene Schreiben ein? Inwiefern tragen Residenzstipendien zur Verständigung zwischen den Kulturen bei? Aber auch profane Fragen nach Gestaltung des Alltags („Wo hast du eingekauft?“) sowie kleinere Missverständnisse und größere Katastrophen sollen zur Sprache kommen.

Wenn Sie Interesse haben, selbst eine Lesung zu diesem Thema zu veranstalten, kontaktieren Sie uns bitte unter: anfrage@bleier-online.de oder anja_liedtke@web.d

Anja Liedtke

Dr. Anja Liedtke promovierte mit einer linguistischen Dissertation ‚Zur Sprache der Berichterstattung in den Kriegen am Golf und in Jugoslawien‘. 1996 wurde ihr der Bettina-von- Arnim-Literaturpreis für die Erzählung ‚China through my eyes‘ verliehen. Es folgten vier Romane: ‚Grün Gelb Rot. Ein Heimatroman‘ (2000), ‚Stern über Europa‘ (2012), ‚Reise durch amerikanische Betten‘ (2013) und ‚Schwimmen wie ein Delfin oder Bowies Butler‘ (2017) sowie ‚Blumenwiesen und Minenfelder. Reiseerzählungen aus Israel‘ (2014). In Kooperation mit Meir Schwarz entstand ‚So sagt man halt bei uns. Kleines jüdischdeutsches Wörterbuch‘ (2012) und mit Nathanael Ullmann das Theaterstück ‚FracKing‘ (2016). 2018 war sie Stipendiatin im Stuttgarter Schriftstellerhaus. 2019 Stipendiatin des Goethe-Instituts Prag. Liedtke ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller, in der GEDOK, in der Internationalen Autorinnenvereinigung und der Bochumer Literaten. Ein weiterer Partner ist der Friedrich-Bödecker-Kreis NRW.

Ulrike Anna Bleier

Ulrike Anna Bleier, geboren in Regensburg, lebt in Köln. Ihr Debütroman „Schwimmerbecken“ stand 2017 auf der Hotlist der zehn besten Bücher aus unabhängigen Verlagen. 2018 ist ihr zweiter Roman „Bushaltestelle“ erschienen, darin erzählt sie eine tragische Mutter-Tochter- Geschichte, die in Deutschland und Tschechien spielt und bis in die Zeit des Nazi-Protektorats in Böhmen und Mähren zurückreicht. Sie erhielt mehrere Residenzstipendien, u.a. in Meran (2017), Wiepersdorf (2018) und Broumov (2019). Zuletzt wurde sie mit dem Dieter-Wellershoff-Stipendium der Stadt Köln und einem Arbeitsstipendium der Kunststiftung NRW ausgezeichnet, um ihr aktuelles Romanprojekt „Spukhafte Fernwirkung” fertigzustellen. „Scharf beobachtete, lakonisch gezeichnete short cuts fügen sich zu einem gesellschaftlichen Großpanorama, zu einem faszinierenden Kaleidoskop höchst unterschiedlicher Lebenswelten“ (aus der Jury-Begründung des Dieter-Wellershoff-Stipendiums)