Es ist, als würde man beim Lesen durch Wände gleiten. Das Gespensterhafte ist Teil der Geschichte. „Es gibt sie, die Gespenster, sie sind unter uns,“ sagt die Figur Irma kurz vor Schluss.
Als Regionenschreiberin war ich letztes Jahr im Bergischen Land unterwegs, mehrmals auch im großartigen Wuppertal. Wuppertal weiß meine Anhänglichkeit zu schätzen und ich freue mich sehr, am 26. Januar zurückzukehren zu den „purpurnen Wogen“ (Friedrich Engels) der Wupper.
„Superpositionsprinzip heißt in der Quantenphysik das Prinzip der Überlagerung, und hier geschieht es in unendlich wirkenden Erzählschichten, die Geist und Phantasie in Bewegung halten und die einzelnen Figuren im universellen Zusammenhang auflösen.“
Bettina Hesse, WDR 5 Bücher
Mit Rebecca Link habe ich über „Spukhafte Fernwirkung“ gesprochen, über Lieblingsfiguren, Flickenteppiche und anarchistische Quantenteilchen und wie ich bei der Arbeit an dem Text eigentlich die Übersicht behalten habe. Antwort: Gar nicht.
Das beste Buch, das ich in den letzten Jahren gelesen habe! Ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen und es kam mir vor, als wenn sich mein Aggregatzustand beim Lesen veränderte.
Am 7. Dezember lese ich im Kulturkaufhaus Degginger in Regensburg und spreche mit Kristina Pöschl über die Spukhafte Fernwirkung, die unzähligen Figuren im Roman und was sie bewegt und verbindet, und warum nicht-hierarchisches Erzählen auch ohne Spannungsbögen funktioniert.
Sich in dem vielstimmigen Sammelsurium zurechtzufinden, ist nicht schwierig. Bleier erzählt nüchtern, unpathetisch, lakonisch. Sie beobachtet genau, psychologisiert nie, schichtet Detail auf Detail.
CZ/D Grenzen, Nachbarschaften, neue Stimmen. Über das bayerisch-tschechisch Netzwerktreffen, das das Literaturhaus Oberpfalz zusammen mit dem Tschechischen Literaturzentrum und dem Adalbert Stifter Verein vom 22.-24. Juni veranstaltete, ist ein Text von mir erschienen.
Das Buch ist unvergleichlich und ihre Autorin sehr erfinderisch … Alle acht Teile – ob mit oder ohne Überschriften – beweisen die innere Harmonie des gesamten Romans, wunderbare Wechselspiele, verblüffende Korrespondenzen; sie zeigen, wie sehr die Autorin ihren Figuren und der Kraft ihrer eigenen Sprache vertrauen darf. Erscheint die Anordnung der einzelnen Geschichten mitunter willkürlich – sie gehören doch zusammen wie die Wörter auf einem Zettel, der in einem Einkaufswagen im Supermarkt liegen geblieben ist.
Tatsächlich legt Ulrike Anna Bleier ein Beziehungsgeflecht von beeindruckender Dichte vor. Die Zahl der handelnden Personen ist enorm. Sie sind – wie die Quantenteilchen – Einzelgänger in einer Gemeinschaft. Ihre Aktionen führen zu Reaktionen. Das nennt man dann das Leben. Angenehm schnell hat man sich eingegroovt in diesen Kosmos. … „Spukhafte Fernwirkung“ ist ein starkes Stück Literatur. Ein Episodenroman voll blinkender Atomteilchen. Ein Kaleidoskop unserer unruhigen Jahre.
Martin Oehlen, Büchermagazin Kölner Stadt-Anzeiger
Frau Bleier, der Titel „Spukhafte Fernwirkung“ stammt aus der Quantenphysik. Für deren Erforschung gab es soeben – schöner Zufall – den Physik-Nobelpreis. Was haben die Quantenteilchen mit ihrem Roman zu tun?
Wir sprechen über das Sammeln von Geschichten, nicht-hierarchisches Schreiben, Nicht-Orte und Verschränkungen und selbstverständlich wird auch der Titel selbst Thema sein. Zum Glück wurde vor ein paar Wochen der Nobelpreis für Physik an drei Forscher vergeben, die Quantenverschränkungen für konkrete Anwendungen erforschen, so dass nun jede:r weiß, was Spukhafte Fernwirkung bedeutet.
Am Samstag, 8.10 habe ich im Schuhhaus Rieker am Chlodwigplatz einen Text über ein letztes Mal gelesen und mit Tilman Strasser darüber gesprochen, wie man aus Nicht-Orten Orte machen könnte, und natürlich haben wir über Schuhe gesprochen und auch über Spukhafte Fernwirkung, die auf einem Schuhkarton im Fenster stand.
Zuvor hat die Kulturwissenschaftlerin Hanna Engelmeier („Trost“) mit Svenja Reiner über urbane Räume gesprochen, über Armut und Drogen und wie sie den öffentlichen Raum prägen.
Die Lesungen und Gespräche konnte man live vor Ort sowie über Stream verfolgen, die Audiofiles kann man unter http://www.takeaway-literatur.de/ nachhören.
In Doris Konradis neuem Roman Aber die Insel (Elsinor) begibt sich die Erzählerin auf der Suche nach einer Auszeit auf eine abgeschiedene, naturbelassene Insel und findet sich in einer Extremsituation wieder, die ihre Beziehung zur Natur für immer verändert.
Über das Verhältnis zwischen Mensch und Natur spricht Doris Konradi bei der Kölner Premiere mit Ulrike Anna Bleier.
Im Rahmen der Engelskirchener Kulturtage lese ich am Samstag, 3. September Geschichten von der Straße der Arbeit. Ort des Geschehens ist das Alte Baumwolllager des ehemaligen Kraftwerks Ermen&Engels, wo Ende April bereits der Literaturworkshop stattgefunden hat.
Musikalisch umrahmt wird die Lesung von Steffen Thede und Paul Lindenauer. In ihren Stücken in der Tradtion US-amerikanischer Folk-Musik geht es ebenfalls um Arbeit.
Warum arbeiten wir, was wir arbeiten? Was ist das überhaupt, Arbeit? Ist nur bezahlte Arbeit Arbeit? Wie sähe unsere Gesellschaft ohne die unbezahlte Arbeit aus, die täglich von vielen Menschen geleistet wird?
Bevor für die meisten der Alltag nach den Ferien wieder beginnt, bietet mein Schreibworkshop „Meine Straße der Arbeit“ auf Schloss Homburg die Möglichkeit, über das eigene Arbeiten und die eigene Arbeitsbiographie nachzudenken.
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